3 Tage haben wir im Yellowstone Nationalpark verbracht, dem ältesten und soviel ich weiss auch grössten Nationalpark der USA.
Die Kombination aus unberührter Berglandschaft, vulkanischer Aktivität und vielfältigem Tierleben ist wirklich faszinierend. Wo sonst sieht man schon Bisons gemütlich neben dampfenden Geysiren liegen?
Wir sind natürlich nicht die einzigen, die gemerkt haben, dass der Yellowstone Park etwas Spezielles ist. Letztes Jahr besuchten 3.3 Mio. Menschen den Park und trotz guter Organisation durch die Parkverwaltung werden gewisse Kapazitätsgrenzen bemerkbar. Der Park ist so gross, dass praktisch alle Sehenswürdigkeiten mit dem Auto angefahren werden müssen. Diese liegen entlang einer insgesamt etwa 150 Meilen langen 8-förmigen Route, verschiedene Zufahrtsstrassen führen von den fünf Parkeingängen zu dieser 8. Tagsüber bildet sich auf diesen Routen ein mehr oder weniger konstanter Kolonnenverkehr aus PWs und Campmobilen, welche einen Teil dieser Route in beiden Richtungen abfahren.
Eine Baustelle mit einem 2-3 km langen Einspurstück hat halbstündige Wartezeiten in jeder Richtung zur Folge. Wenn irgendwo nahe der Strasse Tiere zu sehen sind, bricht sofort ein Verkehrschaos aus, das von den Parkrangern geregelt werden muss. Hat aber den Vorteil, dass man gleich merkt, wo sich ein Bär oder ein Elk rumtreibt :-).
Die innerhalb der Parks liegenden Unterkunftsmöglichkeiten sind ebenfalls überlastet resp. schon auf Monate hinaus ausgebucht. Ein Grossteil der Besucher übernachtet daher ausserhalb des Parks, was natürlich das Verkehrschaos noch vergrössert.
Wir hatten aber Glück mit einer kurzfristigen Anfrage: Wir können für 2 Nächte ein einfaches Zimmer im Old Faithful Inn, einem 100-jährigen riesigen, in blockhüttenbauweise erstellten Holzbau buchen. Ringhörig wie ein Kartonhaus, aber sehr romantisch.
Die Nacht davor verbringen wir in Grant Village auf dem grössten Zeltplatz, den wir je gesehen haben: über 400 Plätze, wir kriegen Nr. 358 für unser Zelt. Der Zeltplatz liegt auf über 2300m Höhe und nachts wird es bitterkalt. Als wir um 6 Uhr für eine Sonnenaufgangswanderung aus dem Zelt kriechen, liegt Reif auf dem Gras. Dafür werden wir mit einer wunderschönen Morgenstimmung belohnt und sehen Elks (eine Art grosser Hirsch) und Murmeltiere aus nächster Nähe. Auch die direkt am Seeufer liegenden Geysire können wir um diese Zeit fast alleine besichtigen.
Der Yellowstone Park bietet ungezählte weitere thermische Attraktionen: riesige türkisfarbene Becken, dampfende und sprudelnde Pools, blubbernde Schlammtöpfe. Und schliesslich ist auch ein Bad im von den Geysiren angenehm temperierten Firehole River nicht zu verachten.
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