Reise in die USA 2010

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Erstes Projekts dieses Blogs: Dora und Peter im Wilden Westen (Sommer 2010)

Dienstag, 6. April 2010

Mythos USA

Mal abgesehen von der generellen Diskussion über Sinn und Unsinn von Fernreisen - zu Hause bleiben und nichts neues kennen lernen, dafür aber nicht das Ozonloch mit Langstreckenflügen vergrössern - fragt mensch sich vielleicht: Was bringt Dora und Peter dazu, den Westen der USA als Reiseziel zu wählen?

Für eine Reise in die USA gibt es natürlich handfeste praktische Gründe wie tiefer Dollar, (vermeintlich) kulturelle Nähe, einfache sprachliche Verständigung oder gute Infrastruktur, aber die sind ja nicht ausschlaggebend.

Zumindest durch meinen Hinterkopf schwirren die die Städte Kaliforniens und die Landschaften der Rocky Mountains schon länger. Dazu kommt, dass die aktuelle politische Situation mit der zwar auch langsam an Glanz verlierenden Obama-Administration dieses Reiseziel zumindest einiges akzeptabler macht als unter Bush junior. Doch ich bin mir bewusst: die USA sind auch mit Obama weiterhin das Land der Todesstrafe und der Lager in Guantanamo, das Land riesiger sozialer Unterschiede und minimaler Auffangnetze für die Verlierer des amerikanischen Traums.

Und hier wieder das Stichwort, die USA verkörpern nicht nur knallharte kapitalistische Realität, sondern als Kehrseite auch Träume und Mythen. Unbegenzte Möglichkeiten, Final Frontier, im Silikon Valley ist der Fortschrittsglaube noch ungebrochen, sogar Umweltschutz wird dort als neue High-Tech-Branche interpretiert.

Alles ist machbar, alles ist möglich, wenn Du Konkurs gemacht hast, fängst du wieder neu an, jeder ist seines Glückes Schmied. Dass auch hier die Startpositionen sehr ungleich verteilt sind, steht natürlich auf einem anderen Blatt.


Diese Vorstellungen unbegrenzter Möglichkeiten reichen zurück in die Pionierzeit, lassen die Bubenträume von Planwagentrecks, Goldrausch und edlen Indianern (die heute an der Flasche hängen oder Spielcasinos betreiben) aufleben. Aber auch hier wieder die Vorstellung von Weite, Wilder Westen, unbekannte Landstriche, anarchisch und gefährlich, voller Möglichkeiten - ein Gegenbild zur durchorganisierten Schweiz.

Dünn besiedelte Weiten, aber dort gibt es auch Menschen: freundliche und offen oder oberflächlich und hinterwälderisch? Wir werden sehen. Und noch mehr Träume und Mythen: die Traumfabrik Hollywood ist ebenfalls nicht weit: Städte, Landschaften, Szenerien, vieles schon bekannt aus unzähligen Filmen und da reizt es schon auch, das selber mal zu sehen, quasi selber im Filmset USA herumzufahren.

Aber schliesslich sind es nicht die Filmbilder im Kopf, nicht die Konsum-, Schulden und Automobil-Kultur, welche für uns die Hauptanziehungskraft ausmachen, sondern die dünnbesiedelten Weiten, die Naturwunder, die fantastischen Landschaften, welche uns über den grossen Teich locken, hin zu Canyons, Geysiren, Wäldern, Bergen und Wüstengebieten.