Wir haben uns entschieden, der Nordseite des Grand Canyon einen Besuch abzustatten. Das passt besser zu unserer Reiseroute und diese Seite ist zudem deutlich weniger stark besucht und nur mit einer minimalen Infrastruktur ausgestattet.
Schon die Anfahrt durch den Kaibab Nationalforest – Hochwald mit Nadelbäumen und Birken, immer wieder unterbrochen von weitläufigen Sumpfwiesen – ist ein Erlebnis für sich. Am Canyonrand bestaunen wir dann natürlich wie alle anderen die 1500m tiefe Schlucht. Im Backcountry Permit Office ergattern wir uns die einzige Bewilligung, auf einem Felssporn ganz vorne am Canyonrand übernachten zu dürfen.
Dieser Platz befindet sich am Cape Final, etwas gegen Osten, dort wo der Grand Canyon einen grossen Bogen macht. Wir müssen unsere Siebensachen etwa 4km weit schleppen, bevor wir die Felsnase am späten Nachmittag erreichen. Aussicht geniessen, Zelt aufstellen, nochmals Aussicht geniessen, auf dem Gaskocher Spaghetti zubereiten und dann zusehen wie die untergehende Sonne die gegenüberliegenden Felswände rot färbt.
Zum Schluss sind nur noch die kargen Navajo-Hochebenen und die fernen Berge beleuchtet. Und dann geht noch der Vollmond auf – Naturromantik pur!
Um 5 Uhr krabbeln wir schon wieder aus dem Zelt, ein Sonnenaufgang über dem Grand Canyon kriegt man schliesslich nicht alle Tage geboten. Dann Frühstück mit Canyonblick, Zelt abbauen, Rucksack packen und zurück zum Parkplatz, im Wald hüpfen die Kaibab-Eichhörnchen herum.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen