Auch westlich des Yellowstone Parks sind wir immer wieder auf Anzeichen vulkanischer Aktivität gestossen. Für uns etwas unerwartet, aber wenn man sich die tektonische Spannung am St. Andreas-Graben oder den noch nicht so lange zurück liegenden Ausbruch des Mount St. Helens in Erinnerung ruft, eigentlich nicht so erstaunlich.
Der erste dieser Orte ist das Craters of the Moon genannte National Monument, mitten in der Trockensteppe Idahos gelegen.
Hier ist vor 2000 Jahren Lava grossflächig ausgetreten und hat Quadratmeilen weit das Land überdeckt. Grosse Flächen sehen auch heute noch aus wie eine Mondlandschaft. Die Vegetation fasst an vielen Stellen erst spärlich Fuss.
Als wir durch das dünnbesiedelte Landwirtschaftsgebiet des östlichen Oregons fahren, sehen wir in der Ferne bald einmal die schneebedeckten Gipfel der Cascades. Als wir näher kommen, erkennen wir, dass dies keine normalen Berge sind, sondern oft 2500 bis über 3000 m hohe Vulkankegel.
Wir übernachten dann auch in einem alten Vulkankrater: im Newberry National Volcanic Monument. Der flache, etwa 25 Meilen grosse Newberry Krater ist von Nadelwald bedeckt, im Innern des Kraters liegen zwei wunderschöne Seen, an den Seen hübsche Campingplätze und zwischen den Seen nochmals zwei kleinere Krater. Eine faszinierende Landschaft!
Als Zeugnis jüngerer vulkanischer Aktivität (1300 Jahre) gibt es zudem noch ein Lavafeld mit Obsidian. Die Obsidianstücke sehen aus wie schwarzes geschmolzenes Glas und besitzen messerscharfe Kanten.
Dieses Gebiet wurde daher schon früher von Indianerstämmen regelmässig besucht, aus dem Obsidian wurden Werkzeuge sowie Pfeil- und Speerspitzen hergestellt.
Die dritte vulkanische Attraktion, die wir besuchen, ist der Crater Lake National Park. Hier hat sich vor etwa 7000 Jahren nach dem Einsturz eines Vulkankegels ein 11 km durchmessender Krater gebildet. Dieser hat sich im Laufe mehrerer Jahrhunderte mit Wasser gefüllt und heute befindet sich ein tiefblauer See im Krater, dessen Wasserstand mehr oder weniger stabil ist.
Als Tüpfelchen auf dem i hat sich als Folge einer späteren Eruption aus dem See ein kleinerer Krater erhoben, heute Wizard Island genannt. Der Rand des grossen Kraters liegt auf etwa 2200 m Höhe und natürlich führt eine Strasse rundherum, so dass man das ganze Naturschauspiel gemütlich befahren kann.
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